"Ich glaube, ich fang mit dem Rauchen an."
Wie ein ungewöhnlicher Einstieg in die Therapiestunde zu einer wichtigen Erkenntnis führte.
So stieg Herr M. In unsere letzte Sitzung ein. Ich war total perplex. Mein erster Impuls war sofort über die Risiken von Nikotin zu sprechen. Quatsch, das bringt mich und ihn nicht weiter. Aber es passte zu nichts, was wir bisher besprochen haben. Also fragte ich ihn
„Wieso?“
„Ich habe gemerkt, wie gut es mir tut für eine kurze Pause vor die Tür zu gehen und meine Augen schweifen zu lassen“
Ja, ein wichtiger Schritt! Sinn von Pausen als wichtiger Part der Selbstfürsorge! Und ohne, dass wir darüber gesprochen haben! Ich freue mich.
„Das ist eine wichtige Erfahrung die Sie gemacht haben. Aber wieso wollen Sie anfangen zu rauchen?“
„Meine Hände brauchen immer was zu tun!“, dabei schwirrt der Fidget Spinner zwischen Daumen und Zeigerfinger – swusch, swusch….
„Und ich brauche eine Zeitbegrenzung, sonst verliere ich mich in Tagträumen.“
Das kann ich gut nachvollziehe. Aber doch nicht Rauchen!
„Gibt es denn noch eine andere Möglichkeit beides ohne Rauchen zu bekommen?“
Nach einigen hin und her überlegen und viel Lachen, kommt er auf die Idee, dass eine Tasse Tee den gleichen Zweck erfüllt.
Was gestalten Sie für Ihre Pausen? Schreiben Sie es gerne in die Kommentare.